Im November fand erstmals eine von der TU Dresden und unter Schirmherrschaft von Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, initiierte Konferenz zur Kreislaufwirtschaft statt: Die Lausitz-Konferenz Circular Economy. Am 15.11. fand die Auftaktveranstaltung der Konferenzreihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ statt. Forscher, Politiker und Unternehmer trafen sich hier zum Austausch über laufende Entwicklungen in der sowie Perspektiven für die sächsische Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz. Mit dieser Form von Veranstaltungen soll der gesellschaftsübergreifenden Relevanz des Themas Kreislaufwirtschaft und dem „European New Green Deal“ Rechnung getragen werden.

https://tu-dresden.de/ing/forschung/konferenzreihe-wirtschaft-trifft-wissenschaft/lausitz-konferenz-circular-economy

Neben Referenten wie Prof. Dr. Ing. Michael Beckmann von der TU Dresden oder Dr. Klaus Freytag, Lausitz-Beauftragter des Ministerpräsidenten von Brandenburg und Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstandes (CEO) DIN e. V., durften auch wir einen Beitrag leisten. Markus Reissner, Geschäftsführer der PreZero Pyral GmbH, stellte die Verfahren der zirkulären Wirtschaft der Firma vor.

Kreisläufe schließen mit dem Thermochemischen Recyclingverfahren von PreZero Pyral

PreZero PYRAL ist einer der größten Aluminiumrecycler für aluminiumhaltige Verpackungsabfälle in Europa. Unser wirtschaftlicher Beitrag geht jedoch weit über stoffliches Recycling hinaus. Am Standort Freiberg haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, was aus dem „Rest“ der Verfahrensprodukte wird, der nicht stofflich verwertet werden kann oder durch Verbundstoffe nicht recyclebar ist?

Das einmalige Pyrolyse-Verfahren von PreZero Pyral bietet dafür Lösungen. Mit dem Verfahren LIBS (Laser Induced Breakdown Spectroscopy) wird das in der Pyrolyse erzeugte PyraluTM sortiert, und zwar nach definierten Legierungen.

Ziel ist es, jedoch noch mehr offenliegende Potentiale zu nutzen: Die entstehenden Schwelgase sollen in kurzzeitige Kohlenwasserstoffe mit Wasserstoffabspaltung umgewandelt bzw. zur Erdgaserzeugung genutzt werden. Dieses synthetische Gas kann sodann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden – sehr effizient jedoch als Energieträger für weitere thermische Prozesse, wie z. B. in die Aufschmelzung von Aluminium.

Dieses Kreislaufdenken gehört zu unseren Markenzeichen. Denn durch solche Innovationen wird nicht nur das Recycling effizienter, sondern auch weitere umweltschützende Faktoren werden gefördert. Mittels „Circular Economy“ lassen sich hohe Transportkosten sowie Logistikwege zunehmend vermeiden. Besonders die Auslagerung in „günstige“ ausländische Standorte zur Produktion von Stoffen werden minimiert und wichtige Wirtschaftszweige können zurück in das Herstellerland Deutschland geholt werden, unter Einhaltung der strengen Umweltauflagen.

Das beinhaltet das Thermochemische Recyclingverfahren

Das thermochemische Verfahren ist eine Ergänzung der Pyrolyse, mittels derer Aluminium wieder aufbereitet und von Störstoffen getrennt wird. Im Prozess nicht recyclebares, organisches Material dient als Quelle für das Schwelgas – „Abfälle“, die sonst einfach nicht produktiv genutzt werden.

Das entstehende Schwelgas wird katalytisch aufbereitet. Langkettige Kohlenwasserstoffe werden dabei vollständig in kurzzeitige Kohlenwasserstoffe gespalten.

Zur Spaltung des Schwelgases kommen zum einen klassische Katalysatoren-Technologien zum Einsatz. Darüber hinaus nutzen wir keramisches Sauerstoffträgermaterial, womit wir auf eine externe Reaktionsgaszufur verzichten können – und damit CO2-neutral arbeiten – sowie eine erhöhte Ausbeute an Wasserstoff durch die Beschichtungen des Trägermaterials erzielen.

Das so aufbereitete Gas wird dann auf zwei Wegen weiterverwendet:

Wasserstoffabspaltung:

Das H2 wird durch Druck-Wechsel-Adsorption abgespalten. Es kann dann in der Mobilität als Treibstoffalternative zum Einsatz kommen. Oder in der Kunststoffproduktion. Denn durch Zufuhr von CO2 lässt es sich in Methanol umwandeln („Methanol-to-olefins“ (MTO)), mit dem sich Kunststoffe ohne fossile Energieträger produzieren lassen.

Das „Off-Gas“ dagegen, das während des Pyrolyse-Prozesses entsteht, wird als Energieträger für Industrieprozesse weiterverwendet, z. B. im Aluminiumschmelzwerk.

„Aus Abfall entsteht etwas Neues“ – Mit Weitblick in die Zukunft

„Circular Economy“ ist unsere Zukunft. Nicht nur, weil die Primärrohstoffe weniger werden und dem modernen Konsumverhalten langfristig entsprochen werden muss. Sondern auch, weil das Denken im Sinne der Kreislaufwirtschaft effizienter und umweltfreundlicher ist. Der synergetische Nutzen der zirkulären Wirtschaft zeigt sich auf vielen Ebenen, im ökonomischen wie monetären Sinn. Deswegen bemühen wir uns in all unseren Wirkungsbereichen, das volle Potential im Sinne der Kreislaufwirtschaft auszuschöpfen.

Die PreZero Pyral GmbH investiert hierbei in Forschung und Entwicklung, um das Optimum heraus zu holen. Der Anspruch des hier vorgestellten Ansatzes entspricht dem Bestreben, den CO2 -Austritt zu minimieren, wertvolle Sekundärrohstoffe optimal wieder aufzubereiten und weiterzunutzen sowie Nebenprodukte, wie z. B. Gase, für Produktionsprozesse energetisch effizient einzusetzen. Den Erfolg dieser Bestrebungen zeigen Ehrungen wie der Deutsche Verpackungspreis 2021 in der Kategorie Nachhaltigkeit (für die Aerosoldose in Kooperation mit der Tubex GmbH).

https://www.verpackung.org/events/deutscher-verpackungspreis-2021/auszeichnungen